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Besser essen fürs Klima

Ein Drittel der weltweiten Treibhausgase verursachen unsere Lebensmittel. Immer mehr Menschen wollen sich deshalb klimafreundlich ernähren und achten dabei auf die CO2-Bilanz ihrer Lebensmittel.

Yolanda Bürdel

Ob Erdbeeren im Winter, Spargeln aus Peru oder Lachs aus Alaska: Wir können jederzeit alles essen, was unser Herz begehrt und müssen eigentlich nie auf etwas verzichten. Mit unserem Ernährungsverhalten belasten wir jedoch unsere Umwelt – und zwar massiv. Wenn wir so weiter essen wie bisher, wird es unmöglich, die anvisierten Klimaziele von 2050 zu erreichen.

Wir müssen also dringend etwas ändern. Und das können wir auch: Mit einer angepassten Ernährung können wir in der Schweiz rund 50 Prozent der Umweltbelastung senken, das zeigt eine Studie des Forschungsinstituts Agroscope. Demnach müssten wir vor allem massiv weniger Fleisch konsumieren, dafür mehr Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchte.

Weniger Fleisch, weniger Milch

Die Produktion aller tierischen Lebensmittel, also auch von Milchprodukten, ist besonders klimaschädlich. Bereits die Produktion von Tierfutter verursacht Treibhausgase und für Weideflächen werden Wälder abgeholzt. Bei der Tierhaltung entstehen zudem weitere schädliche Gase wie Methan und Lachgas, die sich noch stärker auf das Klima auswirken als CO2: «Methan ist rund 25-mal klimaschädlicher als CO2, Lachgas sogar rund 300-mal», erklärt Corina Gyssler von WWF Schweiz und fügt an: «Wer sich klimafreundlich ernähren möchte, sollte also möglichst wenig tierische Lebensmittel essen.» In der Schweiz – so scheint es – entscheiden sich immer mehr Menschen für genau diesen Weg.

«Pflanzliche Alternativen haben generell einen viel geringeren Fussabdruck als tierische Lebensmittel.

Gemäss einer repräsentativen Befragung des Forschungsinstituts GFS Zürich versucht eine deutliche Mehrheit der Befragten ihren Fleischkonsum zu reduzieren und bei den über 40-Jährigen geben die meisten davon als Grund den Klimaschutz an. Wer trotzdem nicht auf einen Burger oder das Fondue verzichten will, darf guten Gewissens auf pflanzliche Ersatzprodukte zurückgreifen: «Pflanzliche Alternativen haben generell einen viel geringeren Fussabdruck als tierische Lebensmittel.

Manuel Klarmann berechnet die CO₂-Bilanz von Lebens­mitteln.
Manuel Klarmann berechnet die CO₂-Bilanz von Lebens­mitteln. Credit: zvg

Fünf Tipps für eine nachhaltigere Ernährung

– Möglichst viele pflanzliche und wenig tierische Produkte konsumieren

– Keine Lebensmittel kaufen, die mit dem Flugzeug transportiert wurden

– Keine Lebensmittel kaufen, die in fossil beheizten Gewächshäusern gewachsen sind

– Bio-Produkte statt konventionell hergestellter Lebensmittel kaufen

– Food Waste vermeiden

Quelle: WWF Schweiz

Für mich sind sie deshalb die einzige reelle Chance, die wir haben, um längerfristig den Fleisch- und Milchkonsum weltweit zu reduzieren», sagt Manuel Klarmann. Der Ökobilanz-Experte ist Mitgründer von Eaternity, einem Unternehmen, das die CO2-Bilanz von Lebensmitteln berechnet und die klimafreundliche Ernährung in der Gesellschaft etablieren will.

Transportwege und Wasserverbrauch

«Lediglich vier bis sechs Prozent der Emissionen eines Lebensmittels entstehen durch den Transport», sagt Klarmann. Dabei hinterlassen solche, die mit dem Schiff transportiert wurden, einen kleineren Fussabdruck als eingeflogene Produkte. «Frische Kräuter aus Marokko oder Grüner Spargel aus Peru beispielsweise sollte man deshalb meiden.»

Weisser Spargel hingegen, der mit dem Schiff aus Übersee kam, hat einen ähnlichen Fussabdruck wie weisser Spargel, der mit dem Lastwagen aus Deutschland kam. Auch beim Wasserverbrauch müsse man differenzieren, denn eine Tomate brauche etwa genauso viel Wasser wie die vielgeschmähte Avocado. Und bezüglich der CO2-Bilanz schneidet die Avocado besser ab als herkömmliche Butter.

Biologische Produkte sind generell besser fürs Klima, weil es die Herstellung von synthetischen Düngern und Pestiziden viel Energie braucht. Zudem wird ein Teil des ausgebrachten Stickstoffdüngers in Lachgas umgewandelt, was den Klimaeffekt weiter ankurbelt. Corina Gyssler von WWF Schweiz sagt deshalb: «Der Bio-Anbau schont also nicht nur Böden und Gewässer, er ist auch gut für die Biodiversität und das Klima.»

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